Analoge und digitale Welten

Schriftkultur fand und findet von jeher vielfältigste Ausdrucksformen in verschiedens­ten Medien. Ein zeitgemäßer Lesebegriff beschränkt sich nicht nur auf gedruckte Texte, sondern umfasst Medien aller Art. Die immer größere Verbreitung und Nutzung digitaler Medien führt zu einer Zunahme an Lese- und Schreibaktivitäten. Ein Teil der Kommuni­kation, die bislang mündlich erfolgte, wird über E-Mail oder Kurznachrichtendienste ver­schriftlicht; gänzlich neue Kommunikationsformen und -funktionen kommen hinzu. 

Traditionelle analoge Leseformen bleiben nach wie vor von zentraler Wichtigkeit. Fähig­keiten und Kenntnisse auf diesem Gebiet bilden die Grundvoraussetzungen für digitales Lesen und die kompetente Nutzung von Medien aller Art.

Es geht nicht darum, Medien in ihrem Wert, ihrer Bedeutung und Funktion gegeneinander auszuspielen, sondern sie in ihrem Wesen und ihren Möglichkeiten zu erkennen und sie produktiv und kreativ zu nutzen. Ein modernes Verständnis von Sprach-, Lese- und Schriftkultur nimmt die Verzahnung der virtuellen und analogen Welten mit ihren zeit- und ortsunabhängigen Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten in den Blick und fördert die neu gewonnenen Gestaltungsmöglichkeiten und Ausdrucksformen. Zu­gleich zeigen sich literale Kompetenzen wesentlich auch im Erkennen von Zusammen­hängen und in der Fähigkeit zu Kritik und Widerspruch. 

 

Buchzeit