Executive Summary

„Literale Welten“ beschreiben nicht nur das geschriebene Wort, sondern die gesamte alltägliche Lese- und Kommunikationskultur. „Schreiben“ und „Lesen“ sind seit der Erfindung des Buchdrucks nicht mehr einem exklusiven Kreis vorbehalten, sondern Grundvoraussetzung, um am gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Gegenwart aktiv teilzunehmen. Im Zuge der Digitalisierung muss vor allem die Bedeutung des Internets hervorgehoben werden, da noch zu keinem Zeitpunkt der Geschichte so viele – auch junge – Menschen Zugang zur Schriftkultur hatten und dabei auch selbst lesend und schreibend (z. B. > Social Media ) tätig waren. Diese erhöhte digitale > Partizipation (Teilnahme) birgt neben vielen Chancen auch Gefahren für Verlage und Buchhandlungen. Deshalb sind faire Arbeits- und Produktionsbedingungen im Literaturbetrieb, der Urheberschutz und qualitätsfordernde Förderstrukturen für Verlage und Presse von zentraler Bedeutung.

Eine lebendige Lesekultur braucht öffentliche Räume, um Ideen, Impulse und Erfahrungen auszutauschen. Öffentliche Bibliotheken spielen dabei eine wichtige Rolle, da sie als offene Begegnungsräume mit vielfältigen Veranstaltungen und Angeboten dienen. Eine weitere Professionalisierung der Bibliotheken wäre wünschenswert. Lesen bedeutet nicht nur Informationsbeschaffung, sondern dient zudem der Persönlichkeitsbildung. Leseförderung ist demnach zentrale Aufgabe von Schule und Bildungswesen. Als erster Ort des Lernens spielt die Familie eine zentrale Rolle in der Leseförderung. Unter dem Begriff > „Family Literacy“ wird das sprachlich-literarische Niveau einer Familie beschrieben, das mithilfe unterschiedlichster Institutionen und Sprachförderung schon im Kindergarten verstärkt gefördert werden sollte.
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